Melina Strampe (Stationsleitung), Nele Weigel (Kommunikation) und Malin Thielen (Fachthemen) setzten auf Teamarbeit. Bildnachweise: Krankenhaus Buchholz

Natalie Bösel (Praxisanleiterin), Stefanie Pietyra (Assistenzärztin) und Tobias Balmer (Praxisanleiter) sind begeistert vom Projekt und den hohen Standards, die die Auszubildenden gesetzt haben.

Projekt „Auszubildende leiten eine Station“ feiert 10-jähriges Jubiläum / Neuer Schwung für Station H

Schüler der Gesundheitsfachschule hatten für zwei Wochen lang das Sagen auf der Station H im Krankenhaus Buchholz

30 Auszubildende, 16 Praxisanleiter, 22 Patienten – eine Station. Bereits zum zehnten Mal übernahmen Lernende aus der Pflege für zwei Wochen das Kommando auf einer Station der Krankenhäuser Buchholz und Winsen. Dieses Jahr fand die Aktion im März, wie auch in 2022, in der internistischen Abteilung der Station H im Krankenhaus Buchholz statt. Ob Dienstpläne schreiben, Übergaben vorbereiten oder Schmerzmedikation verteilen – die angehenden Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner hatten alle Hände voll zu tun. Der Stationsalltag musste auch während des Projekts weitergehen, Patienten versorgt und alle anfallenden Aufgaben selbstständig erledigt werden. Unterstützung erhielten die Nachwuchskräfte dabei jederzeit von den insgesamt 16 Praxisanleitern der Krankenhäuser Buchholz und Winsen, der Buchholzer Bereichsleitung Sandra Kaltschmidt und der Gesundheitsfachschule, vertreten durch Projektleitung Corinna Moltkau. „Die Auszubildenden bekommen die Chance, die Pflege und den Stationsalltag selbst zu gestalten, in einem geschützten Lernraum pflegerische Erfahrungen zu sammeln und sich bestmöglich auf die Examensprüfung vorzubereiten. Wir halten uns bewusst im Hintergrund und greifen nur ein, wenn es unbedingt nötig ist“, erklärte Sandra Kaltschmidt. Lehrkraft Corinna Moltkau lobte die gut funktionierende Gruppendynamik im Jubiläumsjahr, die sicherlich in Teilen auch auf die 4-tägige Vorbereitungsphase inklusive Teambuilding-Event zurückzuführen war: „Die Stimmung beim diesjährigen Projekt war besonders. Die Auszubildenden waren hoch engagiert, gut strukturiert, haben sich immer gegenseitig unterstützt und die zu meisternden Aufgaben mit großer Expertise umgesetzt“. Dass das Projekt so reibungslos lief, ist auch Melina Strampe und Lena Meyer zu verdanken, die von ihren Mitschülern zu Stationsleitungen gewählt wurden. Sie mussten stets den Gesamtüberblick behalten – auch in schwierigen Situationen, wie einem Todesfall und geringer Personaldichte, Ruhe bewahren. Überrascht waren sie davon, wie gut alle im Team funktioniert haben: „Bei der Arbeits-Aufteilung gab es keinerlei Schwierigkeiten, alle arbeiteten Hand in Hand. Ich denke, wir sind alle über uns hinausgewachsen und mit einem gesteigerten Selbstbewusstsein aus dem Projekt gegangen“, schilderte die 21-Jährige Melina Strampe.

Ein großer Befürworter des Traditionsprojekts ist auch Nobert Böttcher, Geschäftsführer der Krankenhäuser Buchholz und Winsen: „Das seit zehn Jahren erfolgreich umgesetzte Projekt schlägt eine Brücke zwischen Theorie und Praxis und bietet einen Mehrwert für alle Beteiligten. Die Pflegeschüler werden optimal auf den Start ins Berufsleben vorbereitet und unsere Mitarbeiter bekommen die Möglichkeit, ihre Arbeitsweise zu reflektieren und ihr Wissen weiterzugeben“.

Durchweg begeistert von der Leistung der Auszubildenden waren die Patienten. So wie Rolf Heine aus Marxen. Er fühlte sich bestens betreut, insbesondere von Shirin Rennekamp (22), die ihn bei der Blutabnahme beruhigend zur Seite stand. „Ich habe während meines Krankenhausaufenthalts unendlich viel Freundlichkeit erlebt. Alle waren mit Freude und Eifer dabei und stets bemüht, mehr zu tun als notwendig“, schwärmte er.

Am Ende des Praxisprojekts waren sich Ärzte, Patienten, Pflegefachkräfte und Praxisanleiter einig: Vom frischen Wind, der dank der Auszubildenden durch die Station fegt, profitieren alle gleichermaßen.